Siremar hat in den letzten Jahren viele Routen in das Angebot der Fähren rund um Sizilien aufgenommen. Sie versorgen die Liparischen Inseln/Äolischen Inseln, Lampedusa und Linosa, um nur einige zu nennen, mit allem Nötigen, und bringen auch Touristen auf diese ruhigen Fleckchen Erde. Was damals als Postschifflinie begann, ist heute ein modernes Tochterunternehmen von Tirrenia. Obwohl Liberty Lines der Vorreiter in der Kategorie der schnellen Fähren in dieser Gegend war, setzt Siremar heute diese Modelle der Fähren ein. Was sich heute schon als Standard durchgesetzt hat, war vor 30 Jahren avantgardistisch. Tragflügelboote und schnelle Katamarane revolutionieren das Erlebnis einer Reise auf der Fähre. Heute sind bei Siremar auch konventionelle Fähren, wie das Schiff Sansovino, im Einsatz, was die Mitnahme von Fahrzeugen erlaubt. Welche Häfen und welche Inseln kannst du mit einem Ticket von Siremar besuchen? Was kannst du auf den Reisen alles entdecken und erleben?
Zuerst geht es in die entferntesten südlichsten Ecken Italiens und dann zu den Zielen rund um Sizilien.
Diese beiden Inseln zählen zu den Pelagischen Inseln. Sie liegen schon sehr nahe an Afrika und nach Malta ist es auch nicht weit. Der Einfluss von Afrika auf das Klima lässt sich nicht verleugnen. Die Temperaturen sind auch im Winter sehr angenehm. In der Gegend verspürt man den aus der Sahara stammende Wind, Scirocco genannt. Wenn sich also der Himmel gelblich verfärbt, kann es an den Stränden der Südküste unangenehm werden. Traurigerweise kommt diese Gegend des Mittelmeers immer wieder in den Schlagzeilen der Zeitungen vor oder erscheint wegen des Stroms der Flüchtlinge aus Afrika in Richtung Europa in den Fernsehnachrichten. Auf Lampedusa findest du alles Nötige für einen angenehmen Aufenthalt, wie Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Preisklassen und reichhaltige Angebote an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten.
Linosa hingegen erlaubt dir, alles recht gelassen zu betrachten und einen Gang zurückzuschalten. Zurück zur Natur: Das ist eine gute Beschreibung des Lebensstils auf der Insel Linosa.
Der Anfang der Reise wäre der Hafen Porto Empedocle auf Sizilien, im Süden Italiens. Die Route geht zuerst nach Linosa, was auch die Frage der Anreise nach Linosa klären würde. Etwa sieben Stunden dauert die erste Strecke und dann sind es noch weitere zwei Stunden bis zum Hafen auf Lampedusa. Die Preise beginnen bei 41 Euro pro Person. Genaue Informationen zu Abfahrtszeiten und den Bedingungen zur Fahrt mit Siremar bekommst du auf der Seite von Ferryscanner. Bei der Such- und Buchungsmaschine findest du auch Ideen zur Reise nach Sizilien.
Hier auf der Insel Linosa spielt sich ganz viel in der Natur ab. Seien es also die Strände, die Berge oder das Projekt zum Schutz der Meeresschildkröten, du bist immer in Action. Berge und Klippen in verschiedenen Farben, von tiefschwarz über rötliche Töne bis hin zu Senfgelb, alles ist beeindruckend. Dann ist noch das strahlend blaue Meer als Kontrast der nächste Hingucker. Besonders das Gebiet bei La Pozzolana Di Ponente beim Hafen ist sehenswert. Ein Spaziergang zum Krater Monte Nero, gleich daneben, ist empfehlenswert und vom Rand hast du einen herrlichen Ausblick über das Meer. An der Nordostküste findest du die natürlichen Becken im Meer, die zu einem kurzen Bad einladen. Falls du schon Erfahrung beim Tauchen hast, gibt es Anbieter für Touren in die Tiefe.
Auf dieser trockenen, kargen Insel hängt alles vom spärlichen Regen ab. Deswegen haben sich ganz besondere Pflanzen dort angesiedelt. Spaziergänge und Wanderungen sorgen für totale Entspannung. Wenn die Touren dann noch in der Nähe einer abgelegenen Bucht ablaufen, umso besser. Cala Pulcino könnte dein Ziel sein. Vergiss deine Ausrüstung zum Schnorcheln nicht. Jetzt noch ein paar Kommentare zu den kulinarischen Leckerbissen der Insel. Man kann ja nicht den ganzen Tag am und im Wasser sein, ohne etwas zu essen. Es gibt Angebote für den gehobenen Anspruch und natürlich die echte ehrliche Hausmannskost. Wenn es ein spezielles Menü auf Michelin-Niveau sein darf, schaust du am besten beim Restaurant Cavalluccio Marino vorbei. Die aktuellen Tipps siehst du bei der Webseite, die hier verlinkt ist.
Diese beiden einsamen Inseln sind nicht die einzigen Ziele, die mit einem Ticket von Siremar besucht werden können. Jetzt folgt das Städtchen Ustica auf Ustica, das von Palermo aus erreicht werden kann. Die Insel liegt ziemlich genau nördlich von Palermo und die Fahrt dorthin dauert mit dem Schiff Sibilla von Siremar 3 Stunden.
Die einzige Siedlung auf der Insel, die vulkanischen Ursprungs ist, hat eine bewegte Vergangenheit und wurde zeitweise als Internierungslager genutzt. Heutzutage findest du dort ein Unterwasser-Naturschutzgebiet mit verschiedenen Zonen, in denen strenge Regeln herrschen. Gegen Schnorcheln und Baden ist allerdings nichts einzuwenden. Tauchspots gibt es an der Küste und einige Grotten und Wasserhöhlen laden zum Erforschen ein. Wende dich einfach an die örtlichen Veranstalter. Im Sommer ist recht viel los, da es praktisch im Einzugsgebiet Siziliens liegt. Was du nicht verpassen solltest: Probiere die kleinen Linsen, die auf der Insel angebaut werden. Sie haben so eine zarte Haut, das man sie nicht einmal vor dem Kochen einweichen muss. Auch andere Hülsenfrüchte, wie dicke Bohnen und Kichererbsen werden in den lokalen Restaurants angeboten. Welche anderen Inseln gibt es sonst noch zu sehen?
Diese Hafenstadt an der Nordküste Siziliens ist der Startpunkt für die Reise auf die Liparischen Inseln. In Anlehnung an das italienische Wort werden sie auch Äolische Inseln genannt. Es sind sieben Inseln bewohnt und manche nennen sie die sieben Schwestern, alle sind ähnlich, aber doch in manchen Aspekten so verschieden. Ein Ziel könnte Salina sein. Santa Maria di Salina und Rinella sind die beiden Anlegestellen der Fähren. Die Inseln sind untereinander gut verbunden und du kannst dir eine Insel als Ausgangspunkt aussuchen und dann ein- oder zweitägige Ausflüge machen. Auf Stromboli leuchtet der alte Vulkan in der Nacht, aber es sind keine größeren Ausbrüche zu befürchten. Man kann Bootstouren unternehmen und dann alles genau aus der Ferne beobachten. An Land und sogar im Wasser sind die vulkanischen Aktivitäten zu spüren.
Es gibt schwefelhaltige Dämpfe, die aufsteigen und es bilden sich hübsche hellgelbe Kristalle an den Steinen. Im Meer kommt warmes Wasser aus Spalten und es sprudelt immer vor sich hin. Vor der Insel Panarea sieht man besonders schön dieses faszinierende Naturschauspiel. Aber bitte die Nase nicht so direkt reinstecken.
EXTRATIPP: Viel Hunger, aber keine Lust auf Pizza, aber auch kein belegtes Brötchen und kein gegrillter Fisch? Da gibt es eine einfache Lösung, die heißt Pane Cunzatu. Die traditionelle Version ist ein frisches Brot mit Tomate, Mozzarella-Stücken, Olivenöl, Oregano, ein bisschen Salz und frischem Basilikum belegt. Andere Brote sind mit Thunfisch oder Sardellen und Käse (Pecorino), Kapern oder Zwiebeln zubereitet. Manche Köche verwenden auch die besonders leckeren getrockneten Tomaten. Dazu, je nach Alter und Laune, ein Gläschen Malvasia delle Lipari, ein lokal produzierter Weißwein. Schon ist der Hunger vergessen. Was also früher das belegte Brot der normalen Leute war, ist heute ein echter Leckerbissen. Versuche es doch im Hafen von Lipari in dem Lokal Enolie oder bei Gilberto e Vera, die ein Weingeschäft betreiben und auch leckere Brote anbieten.
Eine letzte Option, und zwar diesmal für eine Tour vom sizilianischen Hafen Trapani auf die Insel Pantelleria. Diese kleine Insel liegt in der Straße von Sizilien. Was ist so besonders an diesem Reiseziel? Da die Insel auch vulkanischen Ursprungs ist, ist ein Süßwassersee zu bestaunen. Er trägt den bedeutsamen Namen Spiegel der Venus (Lago di Venere) und dieser wird von heißen Quellen und Regenwasser gespeist. Es gibt ein kleines informatives Museum, das von der Entstehung der Insel berichtet und auf Tafeln und Schaukästen alles Nötige erklärt, wie die verschiedenen Lavaformationen usw. Der Nationalpark auf der Insel bietet weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele.
Da wären die Besuche der wohltuenden Schlammbäder und der kleinen Weingüter. Ein besonderer Moment ist die Tour bei der Kellerei Anforaje, wo noch auf traditionelle Weise der Wein in tönernen Gefäßen vergoren wird. Die spezielle Sorte Zibibbo aus der Traube Moscato d’Alessandria wurde von den Phöniziern eingeführt und hat auf der Insel ideale Wachstumsbedingungen.
Ein kulinarischer Höhepunkt ist bestimmt der frische Fisch und die Meeresfrüchte. Fisch-Tartar oder gegrillter Tintenfisch machen den Anfang, danach geht es über zu Rigatoni mit einer leckeren Sauce aus getrockneten Tomaten, Kapern und Mandeln. Das Hauptgericht könnte eine Fischplatte sein und als Abschluss ein süßer Kuss: Bacio pantesco oder Cassata sizilianischer Art. Probiere die Küche bei dem Restaurant Il Principe e Il Pirata, allerdings nur von April bis Oktober bei vorheriger Anmeldung. Ja, der Aufenthalt und die Rückreise mit einer der Fähren von Siremar werden dir bleibend in Erinnerung bleiben. Plane schon rechtzeitig alles ein und wenn es geht, solltest du die Hauptreisezeit vermeiden. Also, bis bald auf dem Schiff mit einem Ticket von Siremar in der Hand!