Der Schnee schmilzt, die Sauna dampft. Die Seen werden wieder schiffbar und die Wälder werden wieder grün. Lappland erwacht aus dem Winterschlaf, die Saison der Nordlichter endet etwa Ende April und fängt dann Ende August wieder an. Die Vögel kehren nach einer langen Reise zu ihren Brutgebieten zurück. Die Gebiete an der Küste, mit Blick auf die baltischen Staaten, haben auch ihren Reiz. Das alles kannst du jetzt in den nächsten Monaten bei deiner Reise mit einer Fähre nach Finnland sehen und miterleben. Steig einfach ein und erweitere deinen Horizont. In dem folgenden Artikel werden dir drei unvergleichliche Gegenden in Finnland vorgestellt und natürlich auch gezeigt, wie du dorthin kommst. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es? Welche Verbindungen mit der Fähre gibt es nach Finnland? Wie sind die Leute so im Land? Und zum Schluss noch einen Extra-Tipp für alle, die schon alles gesehen und erlebt haben.
Am Hafen der Hauptstadt Finnlands kommen die Schiffe aus Deutschland an. Die Fähren starten in Travemünde sehr früh morgens (3:15 Uhr) und sind dann etwa um 10 Uhr morgens des nächsten Tages in Helsinki. Finnlines ist eine der erfolgreichen und zuverlässigen Reedereien, die auf der Strecke unterwegs sind. Finnstar und Finnmaid sind die Schiffe, die auf der Route hin- und herfahren. Übrigens gibt es noch andere Anbieter von Fährverbindungen von Helsinki aus. Eckerö Line, Vicking Line und die Verbindung nach Tallin mit Tallink. Mehr Informationen zu Reisedauer, Abfahrtszeiten, Schiffen, Kabinen und zur Ausstattung mit Restaurants an Bord findest du auf der Seite von Ferryscanner. Doch jetzt zu den Sehenswürdigkeiten, die du nach deiner Fahrt mit der Fähre bei deinem ersten Kontakt mit Finnland zu sehen bekommst.
Schon bei der Einfahrt solltest du die Kamera bereithalten und die Inseln und Inselchen, an denen die Fähre vor der Ankunft im Morgengrauen vorbeifährt, festhalten. Das Hafengebiet mit den langen Kaianlagen sind sehr beeindruckend. Du kommst im Stadtteil Vuosaari am Terminal von Finnlines an. Von dort aus sind es ungefähr 20-30 Minuten in die Innenstadt bzw. zu den anderen Hafenanlagen, wenn du weiterfahren möchtest.
Als erstes Ziel wäre das Hafengebiet bei der Altstadt zu erwähnen. Vielleicht siehst du eines der berühmten Kreuzfahrtschiffe, die hier einen Zwischenstopp einlegen. Auch die Eisbrecherflotte hat hier in den warmen Monaten ihren Liegeplatz. Das 40 m hohe Riesenrad gibt dir die Möglichkeit, einen ersten Überblick über die Stadt zu bekommen. Die Halbinsel Katajanokka mit den langen Straßen und den alten Häusern mit massiven Natursteinmauern im ersten Geschoss sind schon beeindruckend. Das ehemalige Gefängnis im Stadtteil wurde zu einem erstklassigen Hotel umgebaut und das dazugehörige Restaurant im Keller lässt keine Wünsche offen. Es gibt sogar einen “Gefängnisinsassen-Burger” oder du bestellst als Dessert eine Käseplatte mit finnischen Spezialitäten und dazu hausgemachte Rhabarber-Marmelade.
Die Architektur in der Stadt ist ohne Zweifel spektakulär. Suche dir etwas aus: Stein, Ziegel, Holz, viel Glas, nordischer Minimalismus, Neo-Renaissance oder Jugendstil, du wirst es finden, alles kann dir an der nächsten Ecke ins Auge springen. Bei Mode und Design von Möbeln und Accessoirs sind die finnischen Künstler auch vorne dabei. Nutze die Gelegenheit und schaue dich bei Artek (Inneneinrichtung), Iittala (Glaswaren) und Marimekko (Accesoires und Mode) um.
Eisenerzeugung und die Herstellung von qualitativ hochwertigen Messern hat eine lange Tradition im Dorf Fiskars. Die Marke ist auch in Deutschland bekannt und das Dorf wurde liebevoll das “Solingen Finnlands” genannt. Es sind ungefähr 1,5 Stunden Fahrt von Helsinki, je nach Verkehrslage, Wetter und deiner Unterkunft innerhalb oder außerhalb der Stadt. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Künstler dort angesiedelt und haben den Ort wiederbelebt. Sei also auf die Designs und Handwerksarbeiten gespannt. Im Fiskars Museum bekommst du einen Einblick in die historische Entwicklung des Ortes. Die verbleibenden Handwerker im Dorf kümmern sich auch um das leibliche Wohl der Gäste. Die dortige Brauerei und eine Brennerei verdienen auch einen Besuch.
Nicht weit entfernt sind noch einige Punkte, die du auf deiner Reise in den Süden Finnlands, zwar nicht mit der Fähre, aber trotzdem mitnehmen kannst. Die Anlage der Burg Raseborg ist sehenswert. Sie wurde schon im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und ihre Lage auf einem riesigen Felsen ist beeindruckend. Die Gegend lädt zum Wandern, Fahrrad oder Kanu fahren ein und die Fjordlandschaft mit den Inseln hat ihren eigenen Charme. Von dort ist es nicht weit nach Turku, der ältesten Stadt Finnlands, und damit dem Ausgangspunkt zur Schärenlandschaft, dem nächsten Reiseziel deiner Reise, die mit einer einfachen Überfahrt mit der Fähre anfing.
Es gibt eine abwechslungsreiche Tour über einige Inseln des Schärenmeers vor Turku. Tausende von kleinen, teilweise bewohnten Inseln bedecken die Fläche. Was früher die Fischerei zum Verdienen des Lebensunterhalts war, wird in den letzten Jahren durch den Tourismus ersetzt. Manche der Inselchen sind nur wenige Quadratmeter große Felsklippen, die aus dem Wasser ragen. Die Rundfahrt, die mit dem Fahrrad, Motorrad oder dem eigenen Auto durchgeführt wird, bringt dich zu aufregenden Orten. Die beste Reisezeit ist ab Mai bis September, bevor das Wetter, Wind und Wellen die Reiselust bremsen könnten. Du bestimmst auch die Länge deiner Reise und die Übernachtungen.
Es lohnt sich, auf der kleinen Insel Nagu anzuhalten und etwas zu trinken oder Eis zu essen. Wanderwege und Lehrpfade führen dich durch das Gelände und du spürst, warum die Finnen zu den glücklichsten Menschen auf der Erde zählen. Im Jachthafen spielt sich im Sommer einiges ab und viele Besucher schauen vorbei. Die Landschaften mit vielen Bäumen und viel Wasser, einmal rechts einmal links oder über die Brücken, machen die Fahrt kurzweilig. Da die Hauptstraße vom Meer unterbrochen wird, gibt es nur die Alternative, die Fähre zu schnappen und so auf die nächste Insel zu hüpfen und so weiter und so weiter. Da sie Teil des Straßennetzes in Finnland sind, entstehen keine zusätzlichen Kosten, außer der Strecke zwischen Houtskär und Iniö. Es besteht auch eine Möglichkeit, die große Runde abzukürzen und die abgespeckte Version zu bereisen. Im Uhrzeigersinn oder in der anderen Richtung zu fahren, bleibt dir auch überlassen. Die hier verlinkte Karte macht es ein bisschen anschaulicher.
Nun zum dritten Reisetipp in Finnland. Wo machen die Finnen Urlaub? Warum fühlen sie sich an den Seen so wohl? Was gibt es dort zu sehen und zu erleben? Im Winter sind Schlittschuhfahren, Wandern mit Schneeschuhen und Langlauf der Hit. Im Frühjahr sind die sehenswerten Zugvögel auf der Durchreise. Aber im Sommer laden die Seen zum Baden und Angeln ein. Im Herbst kann man Beeren und Pilze sammeln. Leckere Gerichte mit diesen Zutaten kannst du vor Ort probieren. Nun ein paar Worte zu den Nationalparks der finnischen Seenplatte. Zur Lage sei erwähnt, dass z. B. der Helvetinjärvi-Nationalpark etwas über 3 Stunden nördlich von Helsinki liegt. Es geht an Tampere vorbei und dann beim Ort Ruovesi hast du dein Ziel fast erreicht. Auf der Landkarte erkennst du das riesige Seensystem, teilweise mit Verbindungen mit Fähren, das sich über viele Quadratkilometer erstreckt.
Wanderwege, teilweise ausgeschildert, ermöglichen es dir, die Gegend zu erkunden und der Natur zuzuhören. Schalte alles ab und entspanne dich total. Die Ruhe wird dir gut tun. Eine kleine Abkühlung in einem der Seen gehört genauso dazu wie die Schluchten, Moorgebiete und “Urwälder” zu erforschen. Wer das Fahrrad oder Mountainbike bevorzugt, kann sich auch ins Abenteur stürzen. Outdoor-Erlebnisse mit geschulten Führern, Touren und der Verleih von Ausrüstung erspart dir den Aufwand alles mitzuschleppen.
Mitternachtsfischen – hört sich interessant an! Das ist bestimmt neu für dich. Speziell in den Wochen um die Mittsommerwende sind die Tage sehr lang und es spricht alles für sich, diese Momente auf dem Wasser zu verbringen. Seen gibt es reichlich und die Wasserqualität ist hervorragend. Viele Bewohner Finnlands haben nämlich so eine kleine, einfach eingerichtete Hütte am See mit Bootssteg und dem dazugehörigen Ruderboot. Sie werden auch vermietet und da ergibt sich deine Gelegenheit, diese Form der Abend- und Nachtaktivitäten kennenzulernen. Forellen, Hechte, Zander und vielleicht sogar einen Lachs: Wer hat nicht schon einmal davon geträumt? Wenn sich der Himmel im absolut ruhigen Wasser spiegelt, wenn die Farben des Sonnenuntergangs oder die frühen Sonnenstrahlen den Horizont erhellen, schlägt das Herz höher. Der Fang kommt ganz frisch in die Pfanne oder über das Holzfeuer bei der Hütte, ein bisschen Salz drüber und ein Stück Brot oder Kartoffeln – was braucht man mehr!
Also, jetzt ist aber genug erzählt, was nun folgen sollte sind die Planungen zur Urlaubsreise nach Finnland mit der Fähre. Bei Ferryscanner bekommst du die nötige Unterstützung und dann kann es bald losgehen. Viel Spaß schon beim Vorbereiten, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!