Levanzo ist die kleinste Insel der Ägadischen Inselgruppe und ganz nahe der Küste Siziliens. Die Fläche beinhaltet 5,82 Quadratkilometer und früher war sie unter dem Namen Phorbantia bekannt und die Genueser nannten sie Levanto. Die Insel, die weitgehend von der Fischerei und dem Tourismus abhängig ist, ist ein schlichtes Reiseziel mit angenehmer Ausstrahlung. Es sind 500 Einwohner, die dauerhaft auf der Insel wohnen, aber im Sommer kommen großen Mengen an Touristen dazu. Die typischen Reisenden kommen auf einem Tagesausflug von der nur 6 km südlich liegenden Insel Favignana herüber. Bei deinem Urlaub auf Levanzo siehst du alles von prähistorischen Stätten bis zu faszinierenden Stränden und du wirst wegen der ursprünglichen Pracht vor Ehrfurcht erstarren.
Die einzige Form, um von Trapani aus, die Insel zu erreichen, ist mit einem Schiff. Siremar und Liberty Lines betreiben die Fähren und Tragflügelboote auf der Route, und die Tickets dafür bekommst du auf der Seite von Ferryscanner. Die Preise sind von der Saison und der Nachfrage abhängig, und das günstigste Angebot sind 18 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Die Fahrten dauern zwischen 50 Minuten und manchmal bis zu einer Stunde und 40 Minuten.
Touristen, die alle Inseln der Gruppe kennenlernen möchten, können Fährtickets von Levanzo nach Favignana und Marettimo bekommen. Die Reisezeit von Favignana aus ist kurz und dauert nur 10 Minuten mit dem Tragflügelboot, im Vergleich zu den 60 Minuten mit der traditionellen Fähre nach Marettimo.
Für Besucher, die mit dem Flugzeug anreisen möchten, können den Flughafen Trapani-Birgi nutzen, der die ideale Wahl ist. Auf der anderen Seite kannst du bis nach Palermo fahren und den Rest der Strecke nach Trapani legst du auf der Straße zurück.
Der Hafen Levanzo ist ein herrliches Beispiel für einfache Schönheit. Der kleine Hafen ist von reizenden kleinen Häuschen umgeben, die die Passagiere willkommen heißen, die ihre Fährtickets zu diesem makellosen, ländlichen Ziel haben. Die Hauptstadt und auch das größte Dorf der Insel, Cala Dogana, ist nur ein paar Schritte von der Anlegestelle entfernt. Alle nötigen Einrichtungen, einschließlich Unterkünfte und Restaurants, sind in der Nähe des Hafens verfügbar, wenn auch in begrenzter Anzahl.
Von einem Strand zum anderen zu hüpfen, ist in Levanzo kein Problem, da die meisten netten Ecken am Meer im Süden liegen. Wenn du einen ganzen Tag dort einplanst, kannst du in aller Ruhe hinlaufen. Wenn du allerdings nur kurz da bist oder so viel Strände wie möglich besichtigen möchtest, nimmst du eine der Bootstouren, die an den schönsten Plätzen der Küste Levanzos anhalten.
Der Dorfstrand von Levanzo ist eher ein Zugangspunkt zum Meer als ein richtiger Strand. Er ist klein, felsig und oft voller Kajaks. Die Fischerboote dümpeln so herum und schränken die Fläche zum Schwimmen ein. Aber trotzdem ist es der bevorzugte Strand bei den Einheimischen und den Touristen, vor allem zum Sonnenbaden und einer kurzen Abkühlung im smaragdfarbenen Wasser. Die Aussicht ist schön und du kannst die ankommenden Fähren beobachten, die Passagiere nach Levanzo bringen. Am Strand gibt es keine Einrichtungen, aber das Dorf und die Restaurants sind nur wenige Schritte entfernt.
Um an diese Bucht zu kommen, musst du 10 Minuten laufen, und zwar am lokalen Friedhof vorbei. Er entspricht nicht dem typischen Bild eines Strandes, da es an der Küste sehr felsig ist und es von den umgebenden Bergen sanft ins Meer geht. Es gibt einige Plätze zum Sonnen, an denen sich die Tagesbesucher tummeln und besonders im Juli und August ist es voll bis oben. Wenn du entspannt schwimmen gehen willst, gehst du am besten morgens. Bringe deine Schnorchelausrüstung mit und achte auf die Quallen.
Cala Minnola, im Südosten der Insel ist nur 20 Minuten zu Fuß vom Hafen entfernt. Er hat wegen des Pinienwäldchens im Hintergrund eine ungewöhnliche Lage und ist einer der besten Strände auf Levanzo. Die Bäume bieten angenehmen Schatten. Es gibt da Tische und Bänke fürs Publikum. Der Strand ist felsig mit einem flachen Bereich, ideal zum Sonnenbaden. Das Mittelmeer ist klar und ruhig mit hervorragender Sicht unter Wasser. Beim Schnorcheln kannst du nach antiken römischen Ruinen Ausschau halten.
Von diesem Kieselstrand aus, siehst du das Inselchen Il Faraglioni und die Sonnenuntergänge sind spektakulär. Cala Faraglioni liegt im Südosten der Insel, gleich beim Hafen und einer geteerten Straße. Um zu vermeiden, dass du dich an den Felsen verletzt, solltest du bei deinem Besuch Wassersandalen tragen. Das Meer ist an dieser Stelle flach, aber die Strömungen ändern sich schnell, sodass er nicht so sehr für Kinder geeignet ist.
Cala Tramontana is ein paradiesischer Streifen auf dem Land, im Norden der Insel. Die schöne Bucht ist zwischen zwei Felsklippen eingebettet. Du musst ihn einfach besuchen, besonders wenn du gerne dem Trubel entkommst. Der 4 km lange Weg dorthin kann manchmal eine Herausforderung darstellen, aber der Lohn ist ein faszinierender Zugang zu den erfrischenden Gewässern des Mittelmeers. Der Kieselstrand kann auch mit dem Boot erreicht werden. Vermeide unbedingt den Besuch an windigen Tagen, da dann die Meeresströmung sehr stark sein kann.
Als unkonventionelles Ziel abseits der Massen hat Levanzo natürlich wenig Attraktionen im Angebot, punktet aber mit der unübertreffbaren Individualität. Archäologiefans kommen auf ihre Kosten und der wichtigste Anziehungspunkt ist natürlich die große biologische Vielfalt. Es sollte auf alle Fälle erwähnt werden, dass es keine Banken und Geldautomaten auf Levanzo gibt. Nur einige wenige Geschäfte akzeptieren Kreditkarten und deshalb ist es gut, genügend Bares für die Ausflüge und den täglichen Bedarf dabeizuhaben.
Die meisten Reisenden, die mehrere Tage auf Levanzo verbringen, entscheiden sich für die einfache einstündige Tour zum Leuchtturm Cappo Grosso. Er liegt an der nördlichsten Ecke der Insel und stammt aus dem Jahr 1853. Am Fuß des 12 Meter hohen Turms steht die bescheidene Behausung des Wärters. Die lokalen Behörden denken darüber nach, es in ein Gästehaus mit 6 Zimmern für Touristen umzugestalten. Die Wanderung ist malerisch und die Besucher sollten Sonnenschutz, einen Hut, Wasser, Snacks und natürlich ihre Kamera mitnehmen.
Der Besuch der Grotte ist ohne Frage die Nummer eins auf Levanzo. In der Höhle gibt es alt- und jungsteinzeitliche Malereien und Kunst. Sie wurde 1949 von Francesca Minellono ganz zufällig entdeckt. Die Höhle liegt an der Nordwestküste der Insel und an den Wänden sieht man Bilder von Rothirschen, Eseln, Stieren, Menschen und anderen ausgestorbenen Tierarten. Symbole von Thunfischen, die viele Jahrhunderte sehr wichtig in der Gegend waren, stechen auch hervor. Der Zugang zur Höhle ist nur mit einem Führer möglich, den du vorher buchen musst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Höhle zu erreichen: mit einem Boot oder einem Jeep, oder du unternimmst die einstündige Wanderung vom Dorf aus.
Einheimische bieten Schnorchel- und Tauchausflüge an und auf diese unterhaltsame Weise lernst du die Küste der kleinen Insel kennen. Die Boote sind klein, für eine begrenzte Anzahl von Passagieren, was das Erlebnis noch persönlicher macht. Der Tagesausflug schließt mehrere Stopps an Buchten ein, wovon viele nur auf dem Seeweg angesteuert werden können. Die Bewohner kennen die besten Spots zum Schnorcheln und Tauchen und die Sichtung der Tierwelt unter Wasser ist fast immer garantiert. Wenn du dich für einen Ausflug mit dem Boot VIOLA entschließt, bist du bei dem einheimischen Ehepaar Alida und Franco sehr gut aufgehoben. Freue dich auf die schmackhaften hausgemachten Spezialitäten, mit denen du auf dem Abenteuer der Erforschung der Schätze der Insel verwöhnt wirst.
Du kannst die Anzahl der Lokale auf Levanzo an einer Hand abzählen. Unter diesen begrenzten Angeboten ist die Bar Romano immer bestrebt, der beste Platz zum Essen zu sein. Du hast einen ungestörten Blick über das Meer, die Angestellten der Bar sind sehr zuvorkommend und helfen gern weiter. Die Atmosphäre ist zwanglos, egal ob beim Mittagessen oder abends. Die Gerichte sind echt hausgemacht. Wie zu erwarten ist immer viel los in der Bar Romano. Wenn du dann deinen Tisch hast, fällt die Auswahl unter Pizza und Krabben bis zum Wein und dem Tagesfang sehr schwer.
Es gibt so viel auf den Wanderwegen auf Levanzo zu Fuß zu entdecken. Der Aufstieg zum 278 Meter hohen Pizzo del Monaco, dem höchsten Punkt der Insel, ist steil. Es gibt allerdings auch Ausflüge auf der Insel, die 3-4 Stunden dauern. Der Aufstieg zum Sarazenen-Turm ist weniger anstrengend, da er nur auf 118 Metern Höhe liegt. Abgesehen vom Panoramablick, kommt der Besucher auf dem Weg auch an der antiken Residenz Fiori vorbei.
Die meisten Strecken sind staubige Straßen und nur wenige Abschnitte sind asphaltiert und so ist es besser, auf Levanzo zu Fuß zu gehen oder mit dem Mountainbike herumzufahren. Die Einheimischen nutzen oft Maultiere, um Material von einem Ort zum anderen zu transportieren. Ein paar der Anbieter haben Allradfahrzeuge für die Touren auf Levanzo. Allerdings sind das nur einige Strandtouren und der Ausflug zur Grotta del Genovese.
Wie auf den Ägadischen Inseln, ist es auch auf Levanzo normal, mit einem Boot zu fahren und so hast du einen beeindruckenden Blick auf die Küstengegend. Nach deiner Ankunft auf der Insel mit deinen Tickets für die Fähre nach Levanzo, bekommst du ohne Schwierigkeiten eine Bootstour am Hafen. Reisende, die etwas länger bleiben, nehmen normalerweise ein Wassertaxi, um schnell an den Strand zu kommen und dann später wieder abgeholt zu werden. Ein Wassertaxi kann dich sogar bis nach Favignana bringen, besonders wenn es gerade keine passende Fähre zwischen den Inseln gibt.