MarettimoÄgadische Inseln · Italien

Alles über Marettimo

Marettimos etwas isolierte Lage im Mittelmeer hat dazu beigetragen, dass es kein touristischer Hotspot wurde. Diese Tatsache eröffnet dem interessierten Reisenden die Möglichkeit, ein unkonventionelles Reiseziel mit ländlicher Exotik zu entdecken. Als zweitgrößte Insel der Ägadischen Inselgruppe, ist Marettimo ein gelassener, unberührter und unscheinbarer Urlaubsort inmitten einer rauhen Landschaft.

In der Antike wurde die Insel Hiera genannt, soviel wie „heilige Insel“, und in der heutigen Zeit leben dort normalerweise 300 Personen, was aber im Sommer, von Juni bis August, auf 700 Einwohner anwächst. Es gibt nur begrenzte Unterkunfts- und Essensangebote und die eigentliche magische Schönheit der Insel besteht in den Stränden, Höhlen und Pflanzen. Es gibt mehr als 500 Pflanzenarten und es leben auf der Insel auch Esel, Kaninchen, wilde Ziegen und Adler.
 

Routen und Fähren nach Marettimo

Wenn du einen Besuch von Marettimo planst, musst du zuerst nach Trapani auf Sizilien gelangen. Von dort aus können Touristen mit Tragflügelbooten oder normalen Fähren die Überfahrt auf die westlichste Insel der Ägadischen Inselkette antreten. Ferryscanner bietet Tickets für die Fähre nach Marettimo, die von Siremar und Liberty Lines betrieben werden. Die Reisezeiten liegen je nach Wetterlage und Schiffstyp zwischen einer und zwei Stunden.

Touristen können das meiste aus ihrem Urlaub in dieser herrlichen Ecke der Welt herausholen, wenn sie gleich alle drei der wichtigsten Inseln an der Westküste Siziliens besuchen. Tickets für die Fähre nach Marettimo von Favignana und Levanzo aus, sind einfach zu buchen. Touristen sollten schon einige Tage auf Marettimo einplanen und das Ziel nicht als einen Tagesausflug betrachten.
 

Häfen auf Marettimo

Die zwei Häfen liegen beide nahe beieinander an der Ostküste von Marettimo. Porto Vecchio, oder der alte Hafen, ist in erster Linie ein Jachthafen für Fischerboote und die Jachten der Besucher. Reisende mit Fährtickets nach Marettimo kommen im Hafen Porto Scalo Nuovo an. Es gibt dort, im neuen Haufen, neben den Lokalen und den Unterkunftsmöglichkeiten auch einen Jachthafen. Eigentlich ist es ein ganz einfacher Hafen ohne Signaltechnik, sodass bei Einbruch der Dunkelheit der Betrieb eingestellt wird.
 

Beste Strände

Die lokale Gesinnung erkennst du am strahlenden Glanz der vielen Strände der Insel. Reisende mit Tickets für die Fähre nach Marettimo werfen schon vor der Ankunft am Hafen einen Blick auf die vielen verlockenden Buchten und netten Ecken an der Küste. Allerdings ist eine Wanderung oder eine Bootsfahrt direkt zu den malerischen Küstenorten noch viel beeindruckender und wird zu einem persönlichen Erlebnis.

Der Strand von Nacchi

Ein freundlicher Strand an der südöstlichen Ecke der Insel, der in den Nachmittagsstunden mit natürlichem, wohltuendem Schatten gesegnet ist. Der Sand und die Kiesel am Ufer machen ihn zum besten Strand auf Marettimo. Der Weg vom Hafen zum Strand, vorbei am Friedhof, dauert etwa 20 Minuten. An diesem familienfreundlichen Strand, ist das Wasser sehr gut zum Schnorcheln geeignet.

Cretazzo-Bucht

Wenn du einen Tag an der Cretazzo-Bucht planst, solltest du unbedingt einen Sonnenhut, Sonnencreme, Wasser und Snacks mitnehmen, besonders wenn du dich für den 1-stündigen Fußmarsch zum Strand entscheidest. Das Ufer ist ein Mix aus Sand und Kieseln und einigen Felsen am Anfang und Ende des Strandes. Der relativ kleine Streifen ist im Sommer schnell voll belegt. Leider kommen die Boote manchmal sehr nahe ans Ufer und lassen nur einen kleinen Platz zum Schwimmen in dem klaren Wasser.

Scalo Maestro

Die Wanderung vom Dorf zur Scalo Maestro nimmt 1,5 Stunden in Anspruch, da es einige schwierige Abschnitte gibt. Du wirst aber für deine Anstrengungen gleich mit dem Zugang zu zwei Stränden entlohnt, nämlich Scalo Maestro und am Ende Cala Manione. Eigentlich ist diese Kieselbucht bei Castello di Punta Troia viel einfacher mit einem Wassertaxi zu erreichen. Hier gibt es keinerlei Annehmlichkeiten, aber das Wasser ist herrlich klar und einige Höhlen in der Nähe laden die leidenschaftlichen Forscher zu Entdeckungstouren ein. Wenn du etwas weiter hinaus schwimmst, achte bitte auf die Quallen.

Cala Bianca

Ein atemberaubender Glanz, fast fluoreszierendes blaues Wasser, umgibt die Schwimmer, die bei der Cala Bianca ins Wasser springen. Diese tiefe Bucht im Nordwesten der Insel ist einer der am schwierigsten auf dem Landweg zu erreichenden Strände und erfordert einen anspruchsvollen Marsch. Dahingegen ist die Fahrt mit dem Boot schnell und komfortabel. Da es eine geschützte Gegend ist, ist Fischen nicht erlaubt. Deswegen siehst du beim Schnorcheln in der Cala Bianca eine große Vielzahl an verschiedenen Fischen. Das Wasser ist ruhig und die Felsen, die den Strand einrahmen, ergeben eine umwerfende Atmosphäre.

Kamel- Höhle

Mit fast 400 großen und kleinen Meeresbuchten, ist es schwierig zu sagen, welche bei einem Besuch auf Marettimo zuerst besucht werden sollte. Bootstouren, die regelmäßig den Hafen Scalo Nuovo verlassen, bringen enthusiastische Touristen zu den wichtigsten Orten, um diese Wunder der Natur zu erforschen. Die Kamel-Höhle hat ihren Namen von einer Felsformation am Eingang, die die Form eines Kamels hat, und ist eines der beliebtesten Ziele. Kleinere Boote können ohne Probleme in die große Höhle hineinfahren und dort das durchsichtige Wasser bestaunen. Manche Boote halten auch kurz an, damit die Gäste in das Wasser springen können und sich etwas erfrischen.
 

Was kannst du tun?

Marettimo ist eine bezaubernde Insel mit weißgetünchten Häusern und auffallend blauen Fensterläden, farbenfrohen Fischerbooten im Jachthafen und einigen weit zerstreuten, antiken Resten aus der Römerzeit. Unter den Dingen, die du in Marettimo tun kannst, sind der Besuch dieser historischen Stätten, gastronomische Genüsse und Segeltouren entlang der herrlichen Küste.

Besuch des Castello di Punta Troia

Die Festung Castello di Punta Troia, aus dem 12. Jahrhundert, die an der nordöstlichen Spitze der Insel liegt, war früher ein sarazenischer Wachtturm. Dieser abgeschiedene Ort wurde als Gefängnis für politische Gefangene genutzt und war bis 1844 in Betrieb. Heutzutage ist im Castello di Punta Troia das Gefängnismuseum und eine Beobachtungsstation für Mönchsrobben untergebracht. Geführte Besichtigungen sind bei Anmeldung möglich. Um diesen Ort zu erreichen, kann man entweder den 2-stündigen Fußmarsch oder die 10-minütige Bootsfahrt vom Hafen aus, wählen. Nimm ruhig deine Badesachen mit, da zwei wunderbare Buchten ganz in der Nähe sind, die perfekt für ein Nachmittagsbad sind.

Ausflug zum Faro di Punta Libeccio

Der 50 Meter hohe, weiße Leuchtturm liegt auf einem 24 Meter hohen Hügel, an der südwestlichen Küste von Marettimo, und stammt aus dem Jahr 1860. Der Besucher kann zwar den Turm und die darunterliegende Wohnung des Leuchtturmwärters nicht betreten, aber dennoch lohnt sich der Ausflug zu diesem attraktiven Ziel. Einige der Einheimischen glauben, dass dort die Seelen verstorbener Soldaten, die bei einer der Seeschlachten verstorben sind, dort herumspuken. Anscheinend gibt es Planungen, um den Turm in den nächsten Jahren in Gästeunterkünfte für Touristen umzubauen. Faro di Punta Libeccio liegt etwa 5 km vom Hafen entfernt. Man sieht ihn auch, wenn man zum Strand Cala Nera mit dem Boot fährt.

Scopa oder Briscola lernen

Da Marettimo sehr klein ist, merken die Einheimischen schnell, wer länger als zwei Tage auf der Insel ist. Das bietet die schöne Gelegenheit, näher mit den Einwohnern bekannt zu werden und etwas über das Leben an diesem abgeschiedenen Ort der Welt kennenzulernen. Eine ungezwungene und unterhaltsame Art dies zu tun, ist es, wenn man sich die bekannten italienischen Kartenspiele Scopa und Briscola erklären lässt. Beim Spielen wird aufgeregt diskutiert und gejohlt und wenn man noch etwas zum Naschen und einen Kaffee dazu hat, macht es noch mehr Spaß.

Essen im Ristorante Pizzeria Hiera

Hiera ist das älteste Restaurant (seit1958) auf Marettimo. Es gibt sowohl im Innenbereich des Restaurants als auch im Hof Sitzplätze, die ideal für romantische Treffen oder ungezwungene Abendessen sind. Aber Hiera ist nicht irgendeine Pizzeria, sondern ein familiengeführtes Lokal mit 34 Plätzen, die auch auf Vorbestellung glutenfreie und vegane Gerichte zubereiten. Der spezielle Pizzateig hat außerdem 72 Stunden Zeit, um in Ruhe gehen zu können und gibt damit der Pizza einen kräftigen Geschmack. Es werden zahlreiche Gerichte vorbereitet: von Pasta, bis zu frischen Meeresfrüchten und den obligatorischen Spezialitäten, wie Fischcouscous, hausgemachten paccheri, schwarze Pizza und swordfish cones. Und zu guter letzt das Beste: Angebote für Übernachtung und Frühstück für die Gäste.

Ausflug zur Chiesetta Bizantina

Die byzantinische Kirche von Marettimo, die auf den Resten eines römischen Gebäudes aus dem 2. Jahrhundert gebaut wurde, ist eine halbe Stunde Fußweg vom Hafen entfernt. Die rechteckige Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt, hat einen Hauptbau, das in Handarbeit von den Mönchen gebaut wurde und ist heute noch ein Wallfahrtsort, der von vielen besucht wird. In der Gegend, die Casa Romane heißt, gibt es mehrere archäologische Fundstätten. Chiesetta Bizantina wurde von der zuständigen Denkmalschutzbehörde im Jahr 2010 renoviert.
 

Verkehrsmittel auf Marettimo

Treu ihrem rustikalen Charakter ist Marettimo eine autofreie Insel mit nur einer kleinen geteerten Straße. Ein paar elektrische Fahrzeuge sind bei der Scala Nuovo, das Viertel, in dem die meisten Hotels, Bars und Restaurants sind, unterwegs. Deswegen ist Laufen die beste Lösung, um sich auf der Insel Marettimo zu bewegen. Es sind im Endeffekt 12,3 Quadratkilometer Fläche, die du beim Wandern erkunden kannst und die Naturwunder der Insel erleben kannst.

Es ist wirklich keine Überraschung, dass die sonnenhungrigen Touristen, die mit der Fähre nach Maretimmo kommen, dann mit Booten, die von Fischern gesteuert werden, zu abgelegenen Buchten zum Schwimmen und Schnorcheln gebracht werden.Touren um die Insel herum mit mehreren Stopps sind sehr beliebt. Außerdem sind manche Bootsbesitzer froh darüber, gegen eine kleine Gebühr, Gäste zu einem bestimmten Strand zu bringen und sie später auch von dort wieder abzuholen.